Deadstock - nachhaltige Alternative?
Dass viele Produkte der Textilbranche nach einer kurzen Lebensspanne auf der Mülldeponie landen, wird den Meisten von uns bekannt sein. Aber gut ein Drittel* der Materialien enden als Abfall, bevor sie jemals bei den Kund*Innen waren. Deadstock Fabric ist die Bezeichnung für Material, das bei der Produktion übrig bleibt und keine weitere Verwendung findet. Fast Fashion Labels haben oft mehrere Kollektionen im Monat. Unter Zeitdruck werden große Mengen an Material bestellt und am Ende bleibt Vieles übrig. Dieser Rest kommt dann meist in die Tonne.
Seit einigen Jahren gibt es Firmen, die diese ungewollten Materialreste aufkaufen und aus ihnen eigene Produkte kreieren. Für unser Set Aurélie verfolgen wir genau dieses Prinzip. Obwohl die Stoffe also nicht, wie sonst aus Tencel oder recycelter Spitze bestehen, verwenden wir sie für unsere Produktion. Die Alternative ist, dass sie ungenutzt weggeworfen oder verbrannt werden. Und das, finden wir, ist so gar nicht nachhaltig.
Man könnte nun die Frage stellen, wieso wir nicht alle unsere Produkte aus Deadstock Fabric produzieren. Wir möchten mit unserer Unternehmensphilosophie die Textilbranche verändern. Und wenn wir für alle unsere Produkte Deadstock verwenden würden, müssten wir uns darauf verlassen, dass große, konventionelle Firmen weiterhin so verschwenderisch produzieren, wie das im Moment der Fall ist, damit immer wieder ungewollte Materialien zur Verfügung stehen. Und das ist das Gegenteil von dem, was wir erreichen wollen.
* Pulse of the Fashion Industry von Global Fashion Agenda: John Kerr, John Landry, 2017